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pulpo Alwa Three Big

SLOW GLASS - Im hektischen Rhythmus des Alltags wird das Zuhause zum Rückzugsort. Ein Raum, in dem Stille, Licht und Materialität eine neue Bedeutung bekommen. Der Alwa Three Big von pulpo ist ein Möbelstück, das diese Haltung verkörpert. Er ist kein Tisch, der sich in den Vordergrund drängt, sondern einer, der durch seine Präsenz Ruhe ausstrahlt. In seiner klaren Form und handwerklichen Tiefe spiegelt sich die Idee des slow living: bewusst gestalten, anhalten, wahrnehmen. 

pulpo Alwa Three Big - DAS DESIGN 


Das Design des Alwa Three Big ist geprägt von einer fast meditativen Schlichtheit. Jedes Exemplar wird von Hand aus Glas geblasen. Ein Prozess, der Intuition und Erfahrung erfordert. Während das heiße, flüssige Material in die Form sinkt, entstehen kleine Unregelmäßigkeiten, Luftblasen, feine Linien. Authenische Spuren, die das Handwerk sichtbar machen. Diese Imperfektion ist kein Fehler, sondern Teil der Ästhetik. Sie erzählt vom Entstehen, vom Zufall, von der Schönheit im Ungeplanten. Das Glas in smoky grey verleiht dem Tisch eine unverwechselbare Tiefe. Je nach Lichteinfall verändert sich der Farbton. Mal kühl und fast grafisch, dann wieder warm und weich. So interagiert der Tisch mit seiner Umgebung, wird zum Spiegel des Moments. Durch die Transparenz entsteht Leichtigkeit, durch das Gewicht des Materials Ruhe. Diese Balance ist es, die das Design so besonders macht. 

Der Alwa Three Big spielt mit Kontrasten: glatt und roh, massiv und zerbrechlich, funktional und skulptural. Er wirkt wie ein Stück Architektur im Kleinen. Präzise, reduziert, aber voller Seele. Die Form bleibt klar und geometrisch, doch die Materialität bringt Leben in die Strenge. Das Ergebnis ist ein Objekt, das sich sowohl in minimalistische Interieurs als auch in warme, natürliche Umgebungen fügt. Im Kontext des Slow Living verkörpert der Tisch das Prinzip der Beständigkeit. Er ist kein Trendstück, sondern ein Begleiter über viele Jahre. Sein Ausdruck bleibt zeitlos, weil er nicht versucht, zu beeindrucken. Er erinnert daran, dass Design dann stark ist, wenn es leise bleibt. 

pulpo Alwa Three Big - DER TISCH 


In seiner Präsenz verbindet der Alwa Three Big Gegensätze: Er steht stabil, fast monumental, und wirkt doch schwebend. Die Oberfläche ist glatt, kühl und spiegelt das Licht in fließenden Linien. Der Blick durch das Glas offenbart Tiefe. Ein Gefühl von Weite, das Räume größer und gleichzeitig ruhiger erscheinen lässt. Der Tisch lädt zur Berührung ein. Wenn die Hand über die Glasfläche gleitet, spürt man die feinen Nuancen der Verarbeitung. Das Ergebnis handwerklicher Präzision. 

Jeder Tisch ist ein Unikat, ein Ausdruck von Materialbeherrschung und Respekt vor dem Entstehungsprozess. Er ist geschaffen für Räume, die Ruhe atmen. Für Orte, an denen man innehält, den Blick schweifen lässt, vielleicht einen Kaffee abstellt oder einfach nur Licht beobachtet. Der Alwa Three Big ist weniger ein Möbel als eine Haltung: Reduktion, Konzentration, Gelassenheit.

pulpo - DIE MARKE 


pulpo versteht Design als emotionale Erfahrung. Die Marke verbindet handwerkliche Fertigung mit künstlerischem Ausdruck und schafft Objekte, die sinnlich und ehrlich zugleich sind. Aus Deutschland heraus arbeitet Pulpo mit internationalen Designer*innen zusammen, um die Grenzen zwischen Kunst und Alltag aufzulösen.

Im Zentrum steht immer das Material Glas, Metall, Keramik und die Frage, wie es sich verformen, leben und altern darf. Pulpo entzieht sich der Schnelllebigkeit und wählt stattdessen Beständigkeit als Wert. Jedes Stück ist das Ergebnis von Zeit, Geduld und einem tiefen Verständnis für das Zusammenspiel von Form und Funktion. Der Alwa Three Big ist Ausdruck dieser Philosophie: ein Objekt, das bewusst wahrgenommen werden will. Ein Stück, das Raum für Ruhe schafft und für all das, was in der Stille entsteht.
 

Fire Stehleuchte von GRAU

SLOW LIGHT - Manchmal genügt ein sanftes Licht, um einen Raum zu verwandeln. Nicht das grelle Weiß, das alles sichtbar macht, sondern das warme Glühen, das den Tag zur Ruhe bringt. Die Fire Stehleuchte von GRAU ist genau für diese Momente geschaffen. Sie erinnert daran, dass Licht nicht nur etwas beleuchtet, sondern etwas bewegt. Sie steht für eine Haltung, die zwischen Design und Achtsamkeit vermittelt. Eine Hommage an das bewusste Wohnen, das Innehalten, das Wieder-Atmen.

FIRE VON GRAU - DIE LEUCHTE 


Fire Floor von GRAU ist keine typische Stehleuchte. Sie ist wie ein stiller Akzent, der den Raum definiert, ohne ihn zu dominieren. Ihr Licht ist weich, beinahe fließend, und verändert sich organisch je nach Stimmung. Dank der Dim-to-Warm-Technologie passt sich das Licht an den Moment an: kühl und klar, wenn man Fokus braucht, golden und tief, wenn man loslässt. Die Leuchte schafft so etwas wie ein visuelles Gleichgewicht. Sie ordnet den Raum schlichtweg durch Licht. Ihr rundes, flaches Leuchtenelement erinnert an eine kleine Sonne, die auf Augenhöhe schwebt. Dieses Licht wirkt fast lebendig: es pulsiert sanft, ohne zu blenden, als würde es auf den Atem des Raumes reagieren. 

Dabei bleibt Fire angenehm intuitiv. Kein komplexes Interface, keine technische Überforderung – nur ein Dreh, und das Licht verändert sich. Das ist vielleicht das Schönste an ihr: Sie bringt Technologie in Einklang mit Gefühl. Neben der klassischen Stehleuchte gibt es Fire auch als portable Version. Kabellos, leicht und mit derselben warmen Lichtqualität. Sie lässt sich mühelos von Raum zu Raum tragen, begleitet Dinner auf dem Balkon oder stille Lesestunden auf dem Sofa. Immer dort, wo Ruhe gebraucht wird, ist sie da.

FIRE VON GRAU - DAS DESIGN 


Ihr Design ist fast archetypisch: eine klare, vertikale Linie, eine schlichte Basis, ein leuchtender Kreis. Mehr braucht es nicht. Diese radikale Reduktion ist das, was sie so elegant macht. Sie erinnert an die Sprache des Bauhauses, übersetzt in eine zeitgenössische Sanftheit. Die Oberfläche ist glänzend und spielt subtil mit Reflexionen. Die Leuchte scheint nicht aus einem Stück gefertigt, sondern aus einer Haltung: präzise, durchdacht, aber nie kühl. 

Ob neben dem Sofa, im Schlafzimmer oder als ruhiger Akzent im Atelier: Fire reagiert, statt zu dominieren. Sie wirft kein hartes Licht, sondern schafft Tiefe und Nuance. Ihre Materialität wirkt modern, aber geerdet. Aluminium, Glas, minimalistische Details, die nicht auffallen, sondern spürbar sind. Das Design hat etwas Meditatives: alles Überflüssige ist entfernt, und was bleibt, ist Essenz. In dieser Reduktion liegt die Schönheit. Fire ist eine Leuchte, die nicht auffallen muss, um Atmosphäre zu schaffen. Sie fügt sich ein und verändert dabei alles. 

GRAU - DIE MARKE 


Hinter Fire steht GRAU, ein Familienunternehmen aus Hamburg, das Licht nicht als Produkt, sondern als Emotion begreift. Die Marke verbindet Kunst und Technik, Intuition und Präzision. Jede Leuchte wird vor Ort entwickelt und gefertigt – ein bewusster Gegenpol zur Wegwerfmentalität. Die Brand steht für ein neues Verständnis von Licht: weniger Funktion, mehr Gefühl. 

Die Designer:innen denken Licht wie ein Alltagsritual.  Etwas das uns beruhigt, das uns in den Moment zurückholt. Diese Haltung zieht sich durch jedes Detail: von der Haptik bis zur Lichttemperatur. Die Philosophie von GRAU passt perfekt zur Idee des Slow Living. Es geht nicht darum, weniger zu besitzen, sondern bewusster zu wählen. Eine Leuchte wie Fire steht genau für das: ein Stück, das bleibt, weil es Sinn hat und nicht, weil es Trend ist.

TUBES SMART K Handtuchwärmer

MINDFUL WARMTH - Wärme ist mehr als ein physisches Gefühl. Sie hat etwas mit Atmosphäre zu tun, mit Präsenz, mit dem Rhythmus eines Raums. Der SMART K von Tubes ist genau dafür geschaffen – nicht, um sich in den Vordergrund zu drängen, sondern um eine stille Balance zu schaffen. Er ist elektrisch, funktional, architektonisch. Aber in Wahrheit ist er etwas anderes: ein stiller Begleiter, der Räume lebendig macht, ohne Aufmerksamkeit zu fordern. 

TUBES - DER SMART K 


Der SMART K von Tubes ist mehr als ein elektrischer Heizkörper. Er ist ein architektonisches Element, das Wärme neu definiert. Seine flache, lineare Form zieht sich wie eine ruhige Geste durch den Raum. Alles an ihm wirkt durchdacht, präzise, konzentriert auf das Wesentliche. Kein sichtbarer Mechanismus, keine dekorativen Zugeständnisse. Nur eine Fläche, die sich still in ihre Umgebung fügt und diese zugleich verwandelt.

Das Design folgt der Philosophie von Tubes: Technik soll nicht dominieren, sondern integrieren. Der SMART K wird Teil der Architektur, kein Zusatz. Seine Oberfläche ist glatt, matt, beinahe samtig und spielt mit Licht und Schatten, nimmt den Ton des Raums auf und gibt ihm eine neue Tiefe. Ob vertikal oder horizontal installiert, einzeln oder in Serie, er bleibt stets zurückhaltend und doch präsent. Elektrisch betrieben, reagiert der Handtuchwärmer schnell und präzise. Die Wärme breitet sich gleichmäßig aus, weich und kontrolliert. Er funktioniert unabhängig, ideal für moderne Wohnkonzepte, in denen Energieeffizienz und Flexibilität entscheidend sind. Trotz seiner technischen Raffinesse wirkt er nie technisch. Stattdessen vermittelt er Ruhe, Stabilität, Balance – Qualitäten, die man heute selten findet.

Im Zusammenspiel von Form und Funktion zeigt sich die Haltung von Tubes: Design als Kultur, nicht als Stil. Er steht für Wärme, die man nicht einfach nutzt, sondern erlebt.  Als Teil eines Raums, der leiser, klarer und bewusster wird. Ein Objekt, das nicht auffällt und gerade dadurch bleibt.

TUBES - DAS DESIGN 


Der SMART K wirkt wie ein architektonisches Statement in Zurückhaltung. Seine klare, lineare Form fügt sich still in den Raum und verändert ihn auf subtile Weise. Das Design folgt keiner Mode, sondern einem Gefühl von Dauer und Balance. Die matte Oberfläche reflektiert Licht sanft, die Proportionen sind präzise, fast meditativ. Im Gebrauch entfaltet sich seine eigentliche Stärke: eine gleichmäßige, wohltuende Wärme, die den Raum nicht überfrachtet, sondern trägt. Der handtuchwärmer wird nicht zum Blickfang, sondern zum stillen Mittelpunkt. Ein Objekt, das Ruhe ausstrahlt und Funktion in Form verwandelt. Design und Atmosphäre verschmelzen hier zu einer Haltung: Schönheit durch Einfachheit, Präsenz durch Stille. 

TUBES - DIE MARKE 


Tubes ist keine Marke, die Produkte „herstellt“. Tubes gestaltet eine Idee: dass Wärme Teil der Identität eines Raums ist. Gegründet im Nordosten Italiens, in der Provinz Treviso, wo Architektur, Design und Handwerk auf natürliche Weise zusammenfließen, steht das Unternehmen für die Verbindung aus Ingenieurskunst und emotionaler Intelligenz. Jeder Heizkörper, vom klassischen Modell bis zum elektrischen SMART K, ist das Ergebnis jahrelanger Forschung, präziser Fertigung und einem tiefen Verständnis für Raumästhetik. 

Tubes arbeitet mit Designerinnen und Architekten zusammen, die nicht in Trends denken, sondern in Formen und Gefühlen. Namen wie Ludovica + Roberto Palomba, Antonia Astori oder Enzo Berti prägen den Charakter der Kollektionen. Immer mit dem Ziel, Technik und Kunst zu vereinen. Tubes verkörpert das, was italienisches Design im Kern ausmacht: eine klare Idee, umgesetzt mit stiller Leidenschaft. Der SMART K ist das vielleicht präziseste Beispiel dafür. Elektrisch, minimal, funktional – und trotzdem sinnlich. Ein Objekt, das zeigt, wie schön Zurückhaltung ist.
 

Plum Living – Fronten mit Charakter

OUR KITCHEN - Manchmal beginnt ein Raum nicht mit einem Plan, sondern mit einem Gefühl. Der Wunsch nach Struktur. Nach Stille. Nach einem Ort, an dem jedes Detail Sinn ergibt. Plum Living greift genau dieses Bedürfnis auf und verwandelt es in Design, das funktioniert, ohne sich aufzudrängen.Es geht um den Ausdruck eines Lebensgefühls. Um Räume, die ehrlich sind. Um Materialien, die altern dürfen. Um Oberflächen, die jeden Tag berührt werden. Und genau darin liegt die Besonderheit: Plum Living verändert keine Küchenräume von Grund auf. Sie verfeinern, präzisieren, gestalten sie neu, indem sie Fronten schaffen, die bestehende Strukturen in etwas Eigenes verwandeln. 


Plum Living - DIE MARKE 


Plum Living ist eine Pariser Marke, die sich auf das spezialisiert hat, was den Charakter einer Küche wirklich ausmacht: die Fronten. Keine vollständigen Systeme, keine überladenen Designs, nur das, was zählt. Plum gibt bestehenden Küchenkorpussen – etwa wie bei uns von Ikea – durch maßgefertigte Fronten, Griffe und Arbeitsplatten eine neue Tiefe. Die Marke steht für hochwertige Materialien, präzise Verarbeitung und eine Palette aus über 30 matten Lackfarben und drei Holzoberflächen. Diese bewusste Beschränkung auf das Wesentliche schafft Freiheit: Jede Küche wird zur persönlichen Komposition. Plum lebt von der Idee, dass gute Gestaltung nicht elitär sein muss. Stattdessen geht es um intelligente Lösungen, die Ästhetik und Alltag verbinden. Fronten werden zum Medium, über das sich Räume neu erzählen lassen. Reduziert, durchdacht, ehrlich. 

Edge - DIE FRONTEN 


Edge von Plum Living ist das Sinnbild dieser Philosophie. Eine Linie, die in ihrer Reduktion vollkommen ist. Der Rahmen, nur einen Zentimeter schmal, fasst die Front wie ein feiner architektonischer Strich. Er betont die Fläche, ohne sie zu beschneiden. In Kombination mit der samtmatten Oberfläche entsteht eine Tiefe, die man nicht sofort sieht, aber spürt. Die Kollektion bietet eine Auswahl an über 30 Farbtönen – von sanftem Eukalyptus bis zu tiefem Graphit – sowie drei Holzvarianten, deren Maserung bewusst sichtbar bleibt. 

Das Licht tanzt weich über die Oberfläche, nie grell, immer ruhig. Je nach Stil kann Edge mit schmalen Metallgriffen oder vollständig grifflosem Push-Open-System ausgestattet werden. Diese Entscheidung verändert nicht nur das Erscheinungsbild, sondern auch die Interaktion mit dem Raum. Jedes Öffnen, jedes Schließen wird zu einer bewussten Bewegung. Edge steht für die Kunst, Spannung und Ruhe in Einklang zu bringen. Präzision trifft auf Handwerk, Funktion auf Emotion. Eine Front, die den Raum definiert, ohne ihn zu dominieren.

Counter 71 Restaurant London

SLOW DINING - Im Herzen von Shoreditch steht Counter 71 für eine neue Art des Fine Dining: unaufgeregt, konzentriert, ehrlich. Mit nur 16 Plätzen entlang eines geschwungenen Counters entsteht ein Raum, der Nähe zulässt. Vorallem zwischen Gast, Küche und Handwerk. Hier geht es nicht um Inszenierung, sondern um Aufmerksamkeit. Jeder Teller erzählt von Geduld, Herkunft und Respekt vor dem Produkt. Die Philosophie des Hauses folgt der Idee des Slow Dining – eine Einladung, das Tempo zu drosseln, Gerichte als Erzählung zu begreifen und das Kochen als Form stiller Präzision zu erleben.  

Counter 71 - DAS DESIGN 


Der Raum wirkt wie eine architektonische Meditation. Die helle Holztheke zieht sich als sanfter Bogen durch das Restaurant und schafft eine natürliche Verbindung zwischen Gast und Koch. Gedämpftes Licht fällt auf geölte Oberflächen, auf raue Steinstrukturen und weiche Textilien in neutralen Tönen. Es gibt keine überflüssigen Akzente, jedes Detail erfüllt einen Zweck. Die Wände tragen eine fast handwerkliche Textur, die an Ton erinnert, das Geschirr ist unregelmäßig, aus natürlichem Steinzeug gefertigt. Selbst die Platzierung der Gläser und Bestecke folgt einem klaren Rhythmus. Alles ist so gestaltet, dass das Auge zur Ruhe kommt. Man blickt nach vorne, hört das rhythmische Schneiden, das leise Zischen, das kontrollierte Tempo und spürt, dass dieser Ort ein Gleichgewicht aus Konzentration und Gelassenheit schafft.

Counter 71 - DAS ESSEN 


Die Küche von Joe Laker versteht sich als Hommage an die britische Landschaft. Sie arbeitet mit saisonaler Klarheit, aber ohne strenge Dogmatik. Statt Effekten stehen Texturen, Temperaturen und Balance im Vordergrund. Es beginnt leicht, fast zurückhaltend: Cuttlefish mit Wild Garlic und Mint bringt maritime Frische und eine grüne, fast kräuterhafte Klarheit auf den Teller. Beef mit Rye und Quince verbindet Tiefe und Süße, ein Gericht, das an Feuer und Erde erinnert. Octopus mit Lavender und Red Cabbage schlägt eine fein duftende, florale Note an, bevor der Übergang zu den pflanzlichen Gängen folgt.

Beetroot mit Apple und Geranium ist hell, duftig und leicht säuerlich eine Kombination, die Frische statt Schwere sucht. Cobnut mit Maitake und So bringt Nussigkeit und Umami, während Turnip mit Monkfish die Grenze zwischen Gemüse und Fisch beinahe auflöst. Im nächsten Gang gab es Monkfish mit Savoy und Leek. Wir liebten die sanfte Bitternoten, den leichten Rauch, die dezente Süße.

Danach wird das Menü erdiger, kräftiger. Venison mit Black Barley ist konzentriert, fast archaisch in seiner Klarheit, gefolgt von Venison mit Blackcurrant und Lion’s Mane, einer dunklen, fruchtig-waldigen Variation. Zum Abschluss folgen leise, elegante Desserts: Plum mit Red Shiso, Buckwheat mit Brown Sugar und Cherry – drei Gänge, die den Abend weich und ruhig ausklingen lassen. Die Weinbegleitung ist präzise abgestimmt. Tolle Weißweine, strukturierte Rotweine, teils biodynamisch, ergänzt durch alkoholfreie Pairings mit Kräutern, Säften und fermentierten Elementen. Jede Kombination ist sorgfältig ausgewählt, um nicht zu dominieren, sondern den Rhythmus des Menüs fortzuführen.

Bar Lowcountry – SLOW DRINKS 


Unter dem Restaurant öffnet sich die Bar Lowcountry. Tiefe Grüntöne, dunkles Holz, Messingakzente und gedämpftes Licht schaffen einen fast filmischen Raum. Die Cocktails greifen das Thema des Gegensatzes auf: kräftig, geerdet, doch raffiniert. Bourbon trifft auf Rauch und Rosmarin, Tequila auf Jalapeño und Limettenhonig, Gin auf Holzkohle und Grapefruit. Jeder Drink ist ein kleines Ritual, das sich langsam entfaltet. Die Bar wirkt wie das Gegenstück zum präzisen Rhythmus. Hier klingt der Abend aus harmonisch, rund, mit einem Gefühl, das irgendwo zwischen Rhythmus und Nachhall liegt.

Kinkally Restaurant London

SLOW FOOD - London ist eine Stadt, die in permanenter Bewegung lebt. Menschen eilen von Meeting zu Meeting, nehmen ihr Mittagessen oft im Gehen ein und gewöhnen sich daran, dass selbst die wertvollsten Momente in Sekunden getaktet sind. Genau in diesem Umfeld eröffnet Kinkally eine Gegenwelt. Es ist kein Ort, den man einfach besucht. Ss ist viel mehr ein Ort, den man erlebt. Schon beim Eintreten spürt man die Haltung: Hier geht es um Achtsamkeit, um Handwerk, um eine Esskultur, die sich Zeit nimmt. Im Mittelpunkt steht das georgische Khinkali, diese kunstvoll gedrehten Teigtaschen, die in Georgien ganze Familien an einem Tisch versammeln. Im Kinkally Restaurant London werden sie zum Symbol einer neuen Form von Entschleunigung. Es ist ein Konzept, das sich sich an der Philosophie des Slow Cooking orientiert. Gerichte dürfen hier reifen, Texturen sich entfalten, Aromen ihre Tiefe entwickeln. Das ist nicht nur Kochen, das ist eine Haltung, die sich wie ein leiser Widerspruch gegen die Schnelllebigkeit der Stadt erhebt. 

Kinkally Restaurant - DAS DESIGN 


Das Design von Kinkally wirkt wie ein architektonisches Echo der georgischen Landschaft. Reduziert, roh, klar. Holz, Stein, Beton und Metall sind nicht bloße Materialien, sondern Träger einer Atmosphäre, die sich zwischen Ursprünglichkeit und zeitgenössischer Eleganz bewegt. Der Raum verzichtet bewusst auf Dekoration, die nur schmückt, und konzentriert sich auf das Wesentliche: Strukturen, Licht, Proportionen. Das Restaurant ist so angelegt, dass die offene Küche das Zentrum bildet. Es ist ein Ort, an dem man den Köchen beim Drehen der Khinkali zusehen kann. Dieses Beobachten ist fast meditativ; es macht die Nähe zum Handwerk greifbar. Gleichzeitig gibt es kleine, intime Nischen, in denen man das Gefühl hat, abgeschirmt zu sein, ohne sich je von der Atmosphäre des Raumes zu entfernen. Besonders abends entfaltet sich ein fast theatralisches Spiel aus Licht und Schatten: jeder Stein, jede Holzfläche scheint Teil einer Inszenierung zu sein, die das gemeinsame Essen in den Vordergrund rückt. 

Kinkally Restaurant - DAS ESSEN 


Kulinarisch ist Kinkally eine Reise, die weit über die klassische Vorstellung georgischer Küche hinausgeht. Das Khinkali steht im Mittelpunkt – mal traditionell mit Fleisch und Gewürzen gefüllt, mal modern interpretiert mit überraschenden Zutaten wie Languste, Kräutern oder vegetarischen Kombinationen. Jeder Biss erzählt von einer Präzision, die nicht nur Geschmack, sondern auch Textur und Balance zelebriert. Die Gerichte sind klein genug, um mehrere zu probieren, und genau darin liegt der Reiz: Das Menü ist wie ein Mosaik, das sich aus vielen Einzelteilen zusammensetzt und erst in der Summe sein ganzes Bild zeigt. Dazu kommt eine erlesene Auswahl georgischer Weine, die mit ihren mineralischen, oft leicht herben Noten die Aromen perfekt begleiten. Hier werden auch Cocktails serviert, die genauso verspielt sind wie die Gerichte darüber: kraftvoll, überraschend, manchmal auch ein wenig provokant. So wird der Abend nicht nur ein Essen, sondern ein Ritual aus Begegnung, Genuss und Atmosphäre. 

Kinky Bar – DIREKT IM UNTERGESCHOSS 


Wer die Treppe ins Untergeschoss nimmt, betritt eine völlig andere Welt. Während oben das Restaurant Ruhe und Klarheit ausstrahlt, entfaltet sich hier ein Setting voller Spannung. Die Kinky Bar wirkt wie ein verstecktes Club: dunkle Wände, Spiegel, gezielte Lichtreflexe und eine Atmosphäre, die zwischen Geheimnis und Verführung balanciert. Die Cocktails greifen diese Stimmung auf.  Sie sind komplex, oft mit erdigen oder floralen Noten, die wie kleine Experimente schmecken. Man sitzt in tiefen Sesseln, die Musik ist präsenter, das Licht dramatischer. Es ist der perfekte Kontrast zur geerdeten Ruhe des Restaurants: ein Ort, an dem man nach dem Essen bleibt, die Nacht langsamer werden lässt und sich von der elektrischen Energie des Raumes tragen lässt.
 

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