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Plum Living – Fronten mit Charakter

OUR KITCHEN - Manchmal beginnt ein Raum nicht mit einem Plan, sondern mit einem Gefühl. Der Wunsch nach Struktur. Nach Stille. Nach einem Ort, an dem jedes Detail Sinn ergibt. Plum Living greift genau dieses Bedürfnis auf und verwandelt es in Design, das funktioniert, ohne sich aufzudrängen.Es geht um den Ausdruck eines Lebensgefühls. Um Räume, die ehrlich sind. Um Materialien, die altern dürfen. Um Oberflächen, die jeden Tag berührt werden. Und genau darin liegt die Besonderheit: Plum Living verändert keine Küchenräume von Grund auf. Sie verfeinern, präzisieren, gestalten sie neu, indem sie Fronten schaffen, die bestehende Strukturen in etwas Eigenes verwandeln. 


Plum Living - DIE MARKE 


Plum Living ist eine Pariser Marke, die sich auf das spezialisiert hat, was den Charakter einer Küche wirklich ausmacht: die Fronten. Keine vollständigen Systeme, keine überladenen Designs, nur das, was zählt. Plum gibt bestehenden Küchenkorpussen – etwa wie bei uns von Ikea – durch maßgefertigte Fronten, Griffe und Arbeitsplatten eine neue Tiefe. Die Marke steht für hochwertige Materialien, präzise Verarbeitung und eine Palette aus über 30 matten Lackfarben und drei Holzoberflächen. Diese bewusste Beschränkung auf das Wesentliche schafft Freiheit: Jede Küche wird zur persönlichen Komposition. Plum lebt von der Idee, dass gute Gestaltung nicht elitär sein muss. Stattdessen geht es um intelligente Lösungen, die Ästhetik und Alltag verbinden. Fronten werden zum Medium, über das sich Räume neu erzählen lassen. Reduziert, durchdacht, ehrlich. 

Edge - DIE FRONTEN 


Edge von Plum Living ist das Sinnbild dieser Philosophie. Eine Linie, die in ihrer Reduktion vollkommen ist. Der Rahmen, nur einen Zentimeter schmal, fasst die Front wie ein feiner architektonischer Strich. Er betont die Fläche, ohne sie zu beschneiden. In Kombination mit der samtmatten Oberfläche entsteht eine Tiefe, die man nicht sofort sieht, aber spürt. Die Kollektion bietet eine Auswahl an über 30 Farbtönen – von sanftem Eukalyptus bis zu tiefem Graphit – sowie drei Holzvarianten, deren Maserung bewusst sichtbar bleibt. 

Das Licht tanzt weich über die Oberfläche, nie grell, immer ruhig. Je nach Stil kann Edge mit schmalen Metallgriffen oder vollständig grifflosem Push-Open-System ausgestattet werden. Diese Entscheidung verändert nicht nur das Erscheinungsbild, sondern auch die Interaktion mit dem Raum. Jedes Öffnen, jedes Schließen wird zu einer bewussten Bewegung. Edge steht für die Kunst, Spannung und Ruhe in Einklang zu bringen. Präzision trifft auf Handwerk, Funktion auf Emotion. Eine Front, die den Raum definiert, ohne ihn zu dominieren.
 

Black Touch - DIE ARBEITSPLATTE 


So wie die Fronten den Raum definieren, verankert die Arbeitsplatte ihn. Die Black Touch Arbeitsplatte von Plum Living ist das materielle Gegenstück zur Linie Edge.  Reduziert, robust und angenehm in der Haptik. Sie besteht aus einer 2 cm starken Spanplatte, die mit einer hochwertigen Laminatschicht überzogen ist. Ihre Oberfläche erinnert an die feine Struktur von Pfirsichhaut.  Weich, matt, fast warm, wenn man sie berührt. Dieses sogenannte „peach skin touch“-Finish sorgt dafür, dass Fingerabdrücke kaum sichtbar sind und das Licht sich sanft auf der Fläche bricht. 

Die Platte ist wasser- und hitzebeständig bis zu 180 °C, PEFC-zertifiziert und auf drei Seiten mit einem durchgängigen Dekor versehen. Die Rückseite trägt eine feuchtigkeitsresistente Kante, wodurch sie auch in stark genutzten Küchen lange ihre Form behält. Die Arbeitsplatte lässt sich in verschiedenen Formaten anpassen. Von kompakten Maßen bis zu großzügigen Arbeitsinseln. Ihre tiefmatte, samtige Oberfläche fügt sich nahtlos in die ruhige Ästhetik der Edge-Fronten ein. Zusammen entsteht ein harmonisches Bild, das technische Langlebigkeit mit visuellem Gleichgewicht verbindet. Eine Oberfläche, die nicht dominieren will, sondern den Raum erdet. 

Plum Living - DIE PLANUNG 


Der Weg zu einer Plum-Küche ist ein Prozess, kein Katalogmoment. Alles beginnt digital: Du konfigurierst dein bestehendes Küchensystem, wählst Farben, Materialien, Griffe. Anschließend erhältst du eine 3D-Visualisierung, die deine zukünftige Küche lebendig werden lässt. Vor allem mit realistischem Licht, Raumtiefe und Perspektive. 

Doch der Prozess bleibt nicht abstrakt. In mehreren persönlichen Calls begleitet dich das Plum-Team Schritt für Schritt zum finalen Ergebnis. Es wird gesprochen, ausprobiert, angepasst – bis jede Linie, jede Farbe, jedes Detail stimmt. Dieses gemeinsame Feilen ist das Herzstück des Konzepts. Eine Mischung aus Designberatung und Handwerksgespräch, nahbar und präzise zugleich.
 

Counter 71 Restaurant London

SLOW DINING - Im Herzen von Shoreditch steht Counter 71 für eine neue Art des Fine Dining: unaufgeregt, konzentriert, ehrlich. Mit nur 16 Plätzen entlang eines geschwungenen Counters entsteht ein Raum, der Nähe zulässt. Vorallem zwischen Gast, Küche und Handwerk. Hier geht es nicht um Inszenierung, sondern um Aufmerksamkeit. Jeder Teller erzählt von Geduld, Herkunft und Respekt vor dem Produkt. Die Philosophie des Hauses folgt der Idee des Slow Dining – eine Einladung, das Tempo zu drosseln, Gerichte als Erzählung zu begreifen und das Kochen als Form stiller Präzision zu erleben.  

Counter 71 - DAS DESIGN 


Der Raum wirkt wie eine architektonische Meditation. Die helle Holztheke zieht sich als sanfter Bogen durch das Restaurant und schafft eine natürliche Verbindung zwischen Gast und Koch. Gedämpftes Licht fällt auf geölte Oberflächen, auf raue Steinstrukturen und weiche Textilien in neutralen Tönen. Es gibt keine überflüssigen Akzente, jedes Detail erfüllt einen Zweck. Die Wände tragen eine fast handwerkliche Textur, die an Ton erinnert, das Geschirr ist unregelmäßig, aus natürlichem Steinzeug gefertigt. Selbst die Platzierung der Gläser und Bestecke folgt einem klaren Rhythmus. Alles ist so gestaltet, dass das Auge zur Ruhe kommt. Man blickt nach vorne, hört das rhythmische Schneiden, das leise Zischen, das kontrollierte Tempo und spürt, dass dieser Ort ein Gleichgewicht aus Konzentration und Gelassenheit schafft. 

Counter 71 - DAS ESSEN 


Die Küche von Joe Laker versteht sich als Hommage an die britische Landschaft. Sie arbeitet mit saisonaler Klarheit, aber ohne strenge Dogmatik. Statt Effekten stehen Texturen, Temperaturen und Balance im Vordergrund. Es beginnt leicht, fast zurückhaltend: Cuttlefish mit Wild Garlic und Mint bringt maritime Frische und eine grüne, fast kräuterhafte Klarheit auf den Teller. Beef mit Rye und Quince verbindet Tiefe und Süße, ein Gericht, das an Feuer und Erde erinnert. Octopus mit Lavender und Red Cabbage schlägt eine fein duftende, florale Note an, bevor der Übergang zu den pflanzlichen Gängen folgt.

Beetroot mit Apple und Geranium ist hell, duftig und leicht säuerlich eine Kombination, die Frische statt Schwere sucht. Cobnut mit Maitake und So bringt Nussigkeit und Umami, während Turnip mit Monkfish die Grenze zwischen Gemüse und Fisch beinahe auflöst. Im nächsten Gang gab es Monkfish mit Savoy und Leek. Wir liebten die sanfte Bitternoten, den leichten Rauch, die dezente Süße.

Danach wird das Menü erdiger, kräftiger. Venison mit Black Barley ist konzentriert, fast archaisch in seiner Klarheit, gefolgt von Venison mit Blackcurrant und Lion’s Mane, einer dunklen, fruchtig-waldigen Variation. Zum Abschluss folgen leise, elegante Desserts: Plum mit Red Shiso, Buckwheat mit Brown Sugar und Cherry – drei Gänge, die den Abend weich und ruhig ausklingen lassen. Die Weinbegleitung ist präzise abgestimmt. Tolle Weißweine, strukturierte Rotweine, teils biodynamisch, ergänzt durch alkoholfreie Pairings mit Kräutern, Säften und fermentierten Elementen. Jede Kombination ist sorgfältig ausgewählt, um nicht zu dominieren, sondern den Rhythmus des Menüs fortzuführen.

Bar Lowcountry – SLOW DRINKS 


Unter dem Restaurant öffnet sich die Bar Lowcountry. Tiefe Grüntöne, dunkles Holz, Messingakzente und gedämpftes Licht schaffen einen fast filmischen Raum. Die Cocktails greifen das Thema des Gegensatzes auf: kräftig, geerdet, doch raffiniert. Bourbon trifft auf Rauch und Rosmarin, Tequila auf Jalapeño und Limettenhonig, Gin auf Holzkohle und Grapefruit. Jeder Drink ist ein kleines Ritual, das sich langsam entfaltet. Die Bar wirkt wie das Gegenstück zum präzisen Rhythmus. Hier klingt der Abend aus harmonisch, rund, mit einem Gefühl, das irgendwo zwischen Rhythmus und Nachhall liegt.

Kinkally Restaurant London

SLOW FOOD - London ist eine Stadt, die in permanenter Bewegung lebt. Menschen eilen von Meeting zu Meeting, nehmen ihr Mittagessen oft im Gehen ein und gewöhnen sich daran, dass selbst die wertvollsten Momente in Sekunden getaktet sind. Genau in diesem Umfeld eröffnet Kinkally eine Gegenwelt. Es ist kein Ort, den man einfach besucht. Ss ist viel mehr ein Ort, den man erlebt. Schon beim Eintreten spürt man die Haltung: Hier geht es um Achtsamkeit, um Handwerk, um eine Esskultur, die sich Zeit nimmt. Im Mittelpunkt steht das georgische Khinkali, diese kunstvoll gedrehten Teigtaschen, die in Georgien ganze Familien an einem Tisch versammeln. Im Kinkally Restaurant London werden sie zum Symbol einer neuen Form von Entschleunigung. Es ist ein Konzept, das sich sich an der Philosophie des Slow Cooking orientiert. Gerichte dürfen hier reifen, Texturen sich entfalten, Aromen ihre Tiefe entwickeln. Das ist nicht nur Kochen, das ist eine Haltung, die sich wie ein leiser Widerspruch gegen die Schnelllebigkeit der Stadt erhebt. 

Kinkally Restaurant - DAS DESIGN 


Das Design von Kinkally wirkt wie ein architektonisches Echo der georgischen Landschaft. Reduziert, roh, klar. Holz, Stein, Beton und Metall sind nicht bloße Materialien, sondern Träger einer Atmosphäre, die sich zwischen Ursprünglichkeit und zeitgenössischer Eleganz bewegt. Der Raum verzichtet bewusst auf Dekoration, die nur schmückt, und konzentriert sich auf das Wesentliche: Strukturen, Licht, Proportionen. Das Restaurant ist so angelegt, dass die offene Küche das Zentrum bildet. Es ist ein Ort, an dem man den Köchen beim Drehen der Khinkali zusehen kann. Dieses Beobachten ist fast meditativ; es macht die Nähe zum Handwerk greifbar. Gleichzeitig gibt es kleine, intime Nischen, in denen man das Gefühl hat, abgeschirmt zu sein, ohne sich je von der Atmosphäre des Raumes zu entfernen. Besonders abends entfaltet sich ein fast theatralisches Spiel aus Licht und Schatten: jeder Stein, jede Holzfläche scheint Teil einer Inszenierung zu sein, die das gemeinsame Essen in den Vordergrund rückt. 

Kinkally Restaurant - DAS ESSEN 


Kulinarisch ist Kinkally eine Reise, die weit über die klassische Vorstellung georgischer Küche hinausgeht. Das Khinkali steht im Mittelpunkt – mal traditionell mit Fleisch und Gewürzen gefüllt, mal modern interpretiert mit überraschenden Zutaten wie Languste, Kräutern oder vegetarischen Kombinationen. Jeder Biss erzählt von einer Präzision, die nicht nur Geschmack, sondern auch Textur und Balance zelebriert. Die Gerichte sind klein genug, um mehrere zu probieren, und genau darin liegt der Reiz: Das Menü ist wie ein Mosaik, das sich aus vielen Einzelteilen zusammensetzt und erst in der Summe sein ganzes Bild zeigt. Dazu kommt eine erlesene Auswahl georgischer Weine, die mit ihren mineralischen, oft leicht herben Noten die Aromen perfekt begleiten. Hier werden auch Cocktails serviert, die genauso verspielt sind wie die Gerichte darüber: kraftvoll, überraschend, manchmal auch ein wenig provokant. So wird der Abend nicht nur ein Essen, sondern ein Ritual aus Begegnung, Genuss und Atmosphäre. 

Kinky Bar – DIREKT IM UNTERGESCHOSS 


Wer die Treppe ins Untergeschoss nimmt, betritt eine völlig andere Welt. Während oben das Restaurant Ruhe und Klarheit ausstrahlt, entfaltet sich hier ein Setting voller Spannung. Die Kinky Bar wirkt wie ein verstecktes Club: dunkle Wände, Spiegel, gezielte Lichtreflexe und eine Atmosphäre, die zwischen Geheimnis und Verführung balanciert. Die Cocktails greifen diese Stimmung auf.  Sie sind komplex, oft mit erdigen oder floralen Noten, die wie kleine Experimente schmecken. Man sitzt in tiefen Sesseln, die Musik ist präsenter, das Licht dramatischer. Es ist der perfekte Kontrast zur geerdeten Ruhe des Restaurants: ein Ort, an dem man nach dem Essen bleibt, die Nacht langsamer werden lässt und sich von der elektrischen Energie des Raumes tragen lässt.
 

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